Der Jahresrückblick 2017 (2/2)

Nach der ersten Hälfte vor zwei Wochen, kommt hier nun Teil 2 des alphabetischen Jahresrückblicks.

Minimalismus: Ein Konzept, das ich spannend finde, auch wenn ich mich selbst nicht als Minimalistin bezeichnen würde. Das Ausmisten im ersten halben Jahr und der leere Raum im neuen Heim sind aber weiterhin sehr gute Motivatoren, den Haushalt möglichst weiter zu reduzieren und nur das zu behalten, was gebraucht oder geliebt wird. FunFact: Der Minimalismus scheint sich inzwischen selbst in meinem Kunstgeschmack niederzuschlagen. Im Moment finde ich Zeichnungen mit genau einem Strich besonders ansprechend :-).

New York: Ich hatte es – das perfekte Wochenende im September mit meinem Flo in New York. Geträumt von Amerika hatte ich seit sage und schreibe 20 Jahren. Geklappt hat es aus irgendwelchen Gründen nie. Nun ist es passiert. Und es war der Hammer. Zum Glück wird durch solche Erlebnisse die Bucketlist mit Traumdestinationen ja nicht kürzer sondern länger. Und wenn es für das nächste Mal USA wieder 20 Jahre werden, dann ist das eben so. Träume sind dazu da, an ihnen fest- und uns am laufen zu halten.

Ofen: Noch so ein erfüllter Wohntraum – seit ca. fünf Wochen haben wir einen Ofen mit großem Sichtfenster im Wohnzimmer. Er war seitdem ca. drei Tage nicht im Betrieb. Vor Weihnachten war der Modus:  Ich schaue abends in die Flammen, entspanne mich, und bin nach zehn Minuten eingeschlafen. Inzwischen schaffe ich eine halbe Stunde lesen vor dem warmen Licht und der Wärme bevor ich einschlafe. 

Paragliding-Flug: Ich bin ja nicht so adrenalindurstig, dass ich von einem Sprung aus dem Flugzeug träume. Aber ein Gleitschirmflug stand auch schon länger auf der Liste. Bei unserem Urlaub im Salzburgerland hat sich dann Flo um die Verwirklichung gekümmert. Ein unfassbares Gefühl, wenn Deine Füße unter Dir in der Luft baumeln und Du denkst: „Die Spitze von dem Kirchturm hier drüben kann ich jetzt einfach mal streicheln…“ Wenn die hohen Berge nur etwas näher am Rhein-Main-Gebiet wären! Aber im Taunus kann man wohl auch Gleitschirmfliegen lernen. Mal sehen.

 

Quitten, quitting, Qualle …? Na gut, mir fällt nix ein…

Recruiting: Was meinen Job so herausfordernd macht? Der „war for talents“ ist in vollem Gange, die IT-Entwickler haben keine Lust auf Festanstellung, Eltville ist nicht Berlin oder München oder Hamburg. Aber ich und die Agentur können mega viel lernen und ich bin hoch motiviert, die beste Strategie zu finden und zu entwickeln.

San Francisco: Das ist die Story von einem wirklich fies geplatzten Traum in diesem Jahr. Die ersten Monate sah es so aus, dass wir als Familie ziemlich sicher für ein paar Monate nach San Francisco gehen würden (während wir das Haus umbauten usw. – aber wir sind es ja gewohnt mit Spannungen zu leben). Und dann machte es völlig überraschend „peng“ – und der Traum war gestorben. Wieder einmal. Aber dann kam zumindest das NewYork-Wochenende. Ich habe gelernt: Ich darf meine Träume lose in der Hand halten, sie anschauen, aber auf keinen Fall festhalten. Hilft eh nix. Ich kann nur hoffe, dass sie irgendwann Realität werden.

Taunus Wunderland: Ok, das war kein langjähriger Traum, aber seltsam war es schon, dass ich vorher noch nie da war. Im Herbst sind wir an einem wunderschönen Sonnentag mit den Kindern dort gewesen und haben wilde, aufregende, ruhige und lustige Moment genossen. Das war dann in etwa auch unser ganzer Herbsturlaub. Den Rest haben wir ins Haus gesteckt.

Umzug nach Hochheim: Mein Mann ist in Hochheim aufgewachsen, wir haben nach unserer Hochzeit schon einmal sieben Jahre in Hochheim gewohnt. Sie gehörten nicht zu den schönsten Jahren meines bisherigen Lebens. Mir ist schlicht die Decke auf den Kopf gefallen in diesem „Dorf“ und ich habe mich mega gefreut, als wir nach Wiesbaden ins Westend mit bißchen mehr Leben gezogen sind. Insofern waren engere Freunde sehr erstaunt, als sie von unserem Plänen hörten. ABER: Wir sind in einer anderen Phase, ich fahre jeden Tag aus Hochheim raus, die Familienlogistik ist soviel einfacher hier. Und Wiesbaden, Mainz und Frankfurt sind nur 20-30 Minuten entfernt. Mir geht es hier tatsächlich erstaunlich gut. Und ich habe inzwischen Strategien, sollte mir doch einmal die Decke auf den Kopf fallen. Nur den Wald vom Neroberg, den vermisse ich sehr schmerzlich.

V

WingWave: Das ist eine Methode zum Stressbewältigen und -abbauen. Kurz vor Jahresende habe ich sie durch meine Freundin Kerstin Hack kennengelernt und bin diese seitdem fleissig am anwenden und nutzen.

Ted X Women: Die Ted-Talks sind inzwischen ja ausgesprochen bekannt. Im Format der großen Ted-Konferenz gibt es auch kleinere lokale Events, die Leute vor Ort organisieren können. Ende des Jahres gab es einen Event in Frankfurt mit zum Teil wirklich spannenden Rednerinnen. Es ist immer inspirierend, tolle Frauen auf einer Bühne zu hören. Ein fast noch größeres Highlight waren die Gespräche mit Damen, die etwas gehaltvolles zu Design Thinking oder Blockchain oder ehrenamtlicher Arbeit für die UNO von zu Hause aus sagen können. Ich liebe es, wenn sich mein Horizont erweitert.

Y

Zukunft: Im letzten Jahr haben wir unglaublich viele Weichen für die nächsten Jahre gelegt und für mich ist im Vergleich zum Vorjahr unglaublich viel vorhersehbar in 2018. Ich habe schon jetzt fast meinen kompletten Jahresurlaub eingetragen (nein, Hotels und Flüge sind nur für den allerkleinsten Teil gebucht). Im Moment finde ich dieses „verplant sein“ aber durchaus angenehm und es gibt mir Sicherheit. Vieles ist im Groben nun aufgesetzt, nun darf es an die Feinheiten gehen. Darauf freue ich mich schon.

Ich wünsche Euch ein tolles Jahr 2018, auf das ihr gerne und mit großer Zufriedenheit zurückschauen werdet.

 

Jahresrückblick 2017 (1/2)

Auch wenn der Jahreswechsel schon vorbei ist und die meisten sich schon über die Neujahrsvorsätze ausgetauscht oder diese sogar schon wieder verabschiedet haben – ich bin noch nicht soweit. Zu voll und reichhaltig war das letzte Jahr.

Arbeit, Arbeit, Arbeit: Grundsätzlich war mein Jahr in zwei Hälften geteilt – vor und nach dem Umzug und vor und nach dem Start der neuen Arbeit. Beides lag nur zwei Wochen auseinander. In beiden Hälften habe ich so viel wie selten zuvor gearbeitet. Einfach lange, lange Listen an ToDos abgehakt und weiter gemacht. Nun darf ich am Ende des Jahres tatsächlich stolz auf das Erreichte sein (auch wenn ich mir das immer nochmal sagen muss).

Bücher: Sie sind ja eigentlich einer der wunderbaren Wege, um mich auszugleichen. Dieses Jahr hat schlicht kaum Zeit gelassen zum lesen. Ich bin in aller Regel völlig erschöpft um halb neun ins Bett gefallen. Aber das war eine Phase und schon jetzt startet eine Neue. Mein Bücherstapel ist schon wunderbar hoch!

Charley, Jessica, Mary: Meine Herzensfreundinnen aus anderen Ländern. Wir haben uns endlich alle mal wieder gesehen. Und Charley kam mich im September sogar noch einmal besuchen. Was für ein Geschenk diese Freundinnen in meinem Leben sind!!!

The Girls

Deponie: Mit der Deponie in Wiesbaden habe ich in der ersten Jahreshälfte enge Freundschaft geschlossen. Der Umzug in das neue Haus sollte so leicht wie möglich werden und ich habe sechs lange Monate aussortiert, verschenkt und verkauft. Die Unmengen an Bauschutt aus dem neuen Haus waren hier noch gar nicht dabei, dafür hatten wir über die Monate insgesamt fünf Container vor dem Haus stehen.

Enneagram & Konflikte: Mit dem Enneagram (ein ganz altes Persönlichkeitsmodel) hatte ich mich schon im letzten Jahr angefangen auseinanderzusetzen. In diesem Jahr habe ich v.a. Podcasts dazu mit großem Spaß gehört, weil man dafür zum Glück ja keine Bücher lesen muss, also keine extra Zeit braucht. Persönliches Wachstum ist ja häufig nicht so sehr angenehm. Im Herbst hatte ich dann mehrere Gelegenheiten an einer der großen Schwächen meines Persönlichkeitstyps zu arbeiten, dem Führen von Konfliktgesprächen. Und ich kann sagen: es ist immer noch Scheiße!!, aber es kostet mich langsam nicht mehr ganz soviel Energie wie früher. Ich wachse mit meinen Herausforderungen…

Freiraum: Der pure Luxus für mich? Großzügige Wohnräume mit viel freier Fläche. Ja, das ist ein Spleen, weil ich mit fünf Geschwistern in einer vier-Zimmer-Wohnung aufgewachsen bin. Freier Raum, der dazu noch schön geordnet ist und Ruhe ausstrahlt, kann mich tatsächlich zum weinen bringen. Und unser neues Haus ist vor allem davon geprägt. Ich bin immer mal wieder fassungslos vor Freude.

GinTonic: Letztes Jahr kam mein nicht alkoholtrinkender Mann mit einer Flasche Muscatel-Gin aus Mainz von einem Vortrag. Ich hatte keine Ahnung, was damit zu tun war und fragte meinen Bruder, wie oder wozu man das trinkt. Er sagte: „Schwesterherz, kaufe ein Tonic Water, dann kannst Du Gin Tonic mixen, ich komme vorbei und helfe Dir“. Was soll ich sagen? Inzwischen werde ich regelmäßig um Geschenkberatung bezüglich leckerer Ginsorten gebeten…

Haus & Traumküche: Wie schon weiter oben erwähnt – wir sind in ein Haus gezogen. Hierbei handelt es sich um das Haus meiner Schwiegereltern, die uns jetzt kontinuierlich auf dem Kopf herum tanzen, weil sie einen Stock über uns wohnen. Wir haben jede Menge renoviert, saniert, Wände rausgerissen und vieles sehr anders gemacht, v.a. stilistisch. Außerdem habe ich meine absolute Traumküche in weiß mit einem riesigen Küchenblock und Gasherd bekommen. Auch sie bringt mich immer mal wieder zum weinen, weil sie so schön ist und man so toll drin tanzen kann.

Traumküche – vor Einzug

Insel: Zwischendrin hat sie sich unendlich weit weg angefühlt, die letzten drei Wochen war sie wieder sehr präsent – Die Mutter-Kind-Kur mit meiner Tochter über Weihnachten und Silvester auf Langeoog vor einem Jahr. Nach dem Tod von drei Familienmitgliedern und anderen massiven gesundheitlichen Einbrüchen in der Familie hatte ich dringend eine Auszeit gebraucht. Ich hätte ohne diese Kur dieses Jahr sicherlich nicht durchziehen können, weshalb ich auch weiterhin unendlich dankbar für diese tolle Möglichkeit für Mütter hier in Deutschland bin, neue Kraft zu schöpfen.

Auf Langeoog an einem typisch grauen Wintertag

Job: Dieses Jahr hat mir außerdem einen neuen Job beschert, der in vielen Dingen schlicht meinen Traumjob darstellt – seit Anfang Juli arbeite ich als Personalreferentin für das Recruiting einer Marketing-Agentur. Es ist eine wirklich spannende Aufgabe an der ich kontinuierlich wachse, ich habe tolle Kollegen, die ich jeden Tag sehe (eine schöne Neuerung für mich) und Chefs, die mich herausfordern. Zwischendrin hatte ich nicht mehr geglaubt, dass es so etwas für mich geben würde. Und dann ist sie einfach da gewesen, die optimale Kombination. Wie geil ist das denn!

Konzerte: Neben der tollen Aufgabe bringt der Job auch neue Feiermöglichkeiten mit sich. Mit den neuen Kollegen war ich auf dem Oktoberfest in Wiesbaden bei der AprésSki-Party und zwar im Dirndl. Wenn man mir das vor einem Jahr gesagt hätte… Die Musik war so gruselig, dass ich an diesem Abend entschieden habe, Karten für ein Konzert zu besorgen, das den Abschluss einer ganzen Reihe von schönen Konzerten in diesem Jahr bilden sollte: Im Frühjahr hatte ich meine alten Freunde von „rein“ aus Dortmund im Heimathafen in Wiesbaden gehört, dann gab der New Spirit Gospel Choir aus Wiesbaden in unserer Gemeinde ein Konzert. Am Abend bevor ich meinen neuen Job antrat haben Flo und ich Philipp Poisel in Mainz im Volkspark gehört und vor ein paar Wochen schließlich Joy Denalane im Konzerthaus in Karlsruhe. Dazu kommt fast jeden Sonntag die Livemusik in unseren Gottesdiensten, die ich eigentlich immer sehr genieße. Eine schöne Bilanz für ein gut gefülltes Jahr.

Leiten & Führen: Eine meiner Rollen, die ich manchmal geliebt und auch schon lange Phasen über gehasst habe ist die einer Leiterin und Führungskraft. Trotzdem gehört sie seit vielen Jahren zu mir. In diesem Jahr konnte und musste ich auch in diesem Bereich meines Lebens wachsen – als Gemeinderätin in der Gemeinde und als Führungskraft in meinem Job. So anstrengend und herausfordernd manches war, es hat auch mächtig Spaß gemacht, weil ich gespürt habe: Du bist genau am richtigen Platz.

In Kürze geht es weiter mit Teil 2. Bis dahin. Guten Start weiterhin in dieses Jahr!