Meconomy und die Frauen: Wo will ich leben? oder ein Traum von den Philippinen

Die These dieses Meconomy-Kapitels lässt sich einfach zusammenfassen: Die neue Technologie ermöglicht es den modernen Wissensarbeitern von jedem Ort der Welt aus zu arbeiten, so lange dort schnelle und günstige Internetzugänge vorhanden sind.

Es lädt zum träumen ein, dieses Kapitel. Jeder, der noch kein Fernweh hatte, wird es spätestens nach dieser Lektüre sehr drängend verspühren. Für mich als Mutter in einer glücklichen Beziehung spielen natürlich ein paar mehr Faktoren in eine solche Frage mit hinein als lediglich die Geschwindigkeit des Internetanschlusses.

Lange Zeit war auch ich davon ausgegangen, dass man mit kleinen Kindern höchstens innerhalb von Europa reisen kann. Seitdem es Nido gibt und ich einige Ausgaben mitsamt der regelmäßigen Fernreiseberichte von Familien mit mind. zwei (Klein-)kindern genossen habe, scheint auch das kein Problem mehr zu sein. Das Elterngeld trägt ebenfalls einen Teil dazu bei, dass anscheinend immer mehr der besserverdienenden Elternpaare sich auf Weltreise begeben. Ich persönlich werde dann immer etwas wehmütig und habe die Großelternpaare meines Kurzen vor Augen, die jedem Treffen mit dem Kleinen entgegen fiebern und gar nicht genug von ihm bekommen können. Gerade im Kleinkindalter ist die Entwicklung ja so rasant, dass man schon manchmal nach zwei Wochen das Kind kaum wiedererkennt. Und dann denke ich: Vielleicht gibt ja die technische Entwicklung nicht nur die Möglichkeit der großen weiten Welt frei, sondern auch den Rückzug in die viel kleinere familiäre Welt, die aufgrund der bisherigen unmobilen Arbeitsplätze oft gegen den Willen der Beteiligten verlassen werden musste. Vielleicht haben junge Familien die Möglichkeit, mit den Kleinkindern zurück in die Nähe der Großeltern aufs Land zu ziehen um sie dort in guten Händen zu wissen, während man ein paar Stunden konzentriert arbeitet, anstatt die Kurzen in der Stadt bei der Tagesmutter um die Ecke abgeben zu müssen und den Großeltern höchstens übers Telefon von den neusten unglaublichen Entwicklungsschritten berichten zu können.

Gleichzeitig denke ich begeistert an die sechs Monate zurück als mein Schwager mit seiner Frau nach NewYork gegangen ist und unser acht Monate alter Knirps skype entdeckte. Die Kombination von Bild und Ton hat erstaunlich gut für ihn funktioniert (auch wenn er immer wieder hinter dem Labtop nach den beiden gesucht hat…). Auf der anderen Seite geht eine solche Rechnung auch nur soweit auf, wie das restliche Umfeld online ist. Als wir nach einer Woche Allgäu (in der wir nur Internet und keinen Handyempfang hatten) den verzweifelten Hilferuf einer Freundin auf dem Anrufbeantworter gehört haben, die es in dem Trubel einfach nicht an den Computer geschafft hat, kamen mir doch Zweifel, inwiefern ich mich auf die schöne neue Technik verlassen kann, wenn nicht alle anderen so selbstverständlich und v.a. kontinuierlich online sind wie ich.

Ich habe eine Freundin auf den Philippinen, zu der die Beziehung seit Jahren hauptsächlich auf Email basiert und bei der ich über die Ankunft des neuen Babys innerhalb von Minuten bescheid wusste. Dieses Kapitel von Meconomy macht mir Hoffnung, dass mein Traum verwirklicht werden kann: Vielleicht ist es ja wirklich möglich, mit meinem Mann und unserem Kurzen für ein paar Wochen in ihre Welt einzutauchen; ihm (dem kleinen Mann) zu zeigen und selbst mal wieder aus erster Hand zu erleben: Nicht jedem geht es so gut wie uns; mithelfen, die Straßenkinder mit Essen zu versorgen; möglicherweise eine Kooperation mit der Papierfabrik vor Ort auszuhandeln, um ihre wunderschönen Produkte hier zu vertreiben; und dann noch ein, zwei Wochen Urlaub an einem der weißen Sandstrände anzuhängen… Und ganz nebenbei für meine Klienten hier in Deutschland nicht unerreichbar zu sein. Ich denke da an eine Agentur, für die ich schon einige Mal einen Fragebogen für ihre Marktforschungsprojekte entwickelt und in der Auswertung beraten habe. Auch wenn sie nur ca. 50km von Wiesbaden ihren Sitz haben: Der Kontakt und die Aufträge kamen bisher nur per Telefon und Email zustande. Und da ist es dann tatsächlich egal, ob ich in Wiesbaden oder auf den Philippinen arbeite.

Frauen und Meconomy: Wie werde ich arbeiten? oder: ein Status Quo

Hier geht es nun endlich weiter mit der kleinen Meconomy-Reihe:

Vor einigen Monaten habe ich dieses Kapitel das erste Mal gelesen und es war interessant, es sich jetzt noch einmal genauer anzuschauen. Mir ist jetzt erst klar geworden, wieviel sich bei mir selbst in dieser Zeit entwickelt hat.

Als ich es das erste Mal gelesen hatte, sah ich meinen Abschluss incl. Magisterarbeit immer näher kommen und damit die große Frage, die zahlreiche Studenten am Ende der Studienzeit umtreibt: Was will ich eigentlich machen???

Bisher hatte ich immer gesagt: Personalentwicklung in einem größeren Unternehmen. Aber ich wollte auch ein zweites Kind und das nicht sofort abgeben. Also kam diese Option ersteinmal nicht infrage.

Dann kam der denkwürdige Abend, als ich mit meinem Mann zusammen saß und er mir sein Geschäftsmodell für meine Magisterarbeit erklärt hat. Für ihn war schon seit langer Zeit klar, wie man mit einem solchen Projekt Geld verdienen kann.

Da war dann also eine Idee geboren, diese Phase der Arbeit als Start in eine Selbständigkeit zu sehen… Damit kamen die Themen dieses Kapitels zum richtigen Moment:

Zunächst wird die Frage gestellt: Was macht mich glücklich? Womit möchte ich meine Zeit verbringen?

Alles andere als eine leichte Frage, aber zum Glück hatte ich sie mir nicht zum ersten Mal gestellt: Ein Thema, das mich schon seit langer Zeit beschäftigt sind Frauen… Ok, das muss erklärt werden: Ich schaue mich um und sehe: Es gibt tolle Frauen mit erstaunlichen Fähigkeiten, die ihr Leben in aller Fülle auskosten und gestalten. Aber fast alle Frauen (und da schließe ich mich selbst natürlich mit ein) haben auch zahlreiche Fragen, machen sich Sorgen (denkt an den Film „was Frauen wirklich wollen“) und wünschen sich ihr Leben an der einen oder anderen Stelle zu verbessern. Das ist die Mikroperspektive. Auf der Makroebene macht es mich traurig, dass Frauen immer noch viel zu selten die Möglichkeit haben, in unserem Land an die wirklich entscheidenden Positionen zu kommen und mitzugestalten und es häfuig einfach auch gar nicht wollen, weil sie wissen, welchen Preis eine solche „Stelle“ für sie und ihre Beziehungen bedeuten würde. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir als Frauen einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung unserer Gesellschaft leisten können und sollten. Also habe ich schon früh angefangen, an verschiedenen Punkten Unterstützerarbeit zu leisten: habe Mädelscamps und –tage mit Freundinnen organisiert und später Frauenfreizeiten mitgestaltet. Eigentlich wünsche ich mir, diese Arbeit auf anderer Ebene weiterzuführen. Deshalb will ich mich in meiner Magisterarbeit mit der Frage beschäftigen, wie mehr Frauen in Führungspositionen kommen können und deshalb möchte ich andere Mütter darin unterstützen, einen Weg für sich zu finden, wie sie ihre Rolle erfüllend leben können. Das ist also meine Leidenschaft. Puh, am Ende war es doch harte Arbeit, diese Gedanken so auf den Punkt zu bringen…

„Brand Me“ war dann die nächste Herausforderung des Kapitels: Es wird beschrieben, wie wichtig es ist, sich selbst als Marke im Internet zu positionieren. Mh, keine Ahnung, wie man das macht. Und v.a. was heisst in diesem Zusammenhang für mich „stimmig“? Also habe ich mich mit meinem Bruder hingesetzt und ihn zu facebook und twitter interviewt. Dieses Blog gibt es ja schon seit einer ganzen Weile, aber die Frage war: Was ist für den Moment die passende Mischung? Macht es Sinn, das Private und Berufliche zu trennen? Das war für mich am Ende die entscheidende Frage, weil mir irgendwann klar geworden ist: Ich kann mich selbst nicht aufteilen in beruflich und privat, das ist jetzt schon viel zu verwoben. Und v.a.: Für ev zukünftige Kunden wird es mehr Sinn machen, wenn sie eine vollständige Debora Hofmann präsentiert bekommen. Also blieb es bei nur einem Blog, in dem sich die Dinge vermischen und dadurch hoffentlich auch ein bisschen interessanter werden. Bei facebook dachte ich irgendwann: Welche Ding sprechen mich denn bei anderen an? Es sind nicht die typischen Updates a la „bin jetzt auf der Arbeit“, sondern die kleinen unterhaltsamen Anekdoten, Erzählungen aus dem Alltag mit einem kleinen Augenzwinkern; interessante Links und wenn man Zeit hat auch Fotos… Also versuche ich alle paar Tage eine Kleinigkeit zu erzählen und lerne dabei, worauf meine „friends“ regieren. Was immer super ankommt: Die Sprüche des Kurzen und Entweder/ Oder-Fragen. Ein Twitter-Account ist auch schon eingerichtet, aber so ganz ist mir gerade noch nicht klar, wie ich ihn nutzen will. Kann mir vorstellen, dass das mit dem Einstieg in die Magisterarbeit deutlicher wird, weil ich dann auf noch mehr Inhalte im Netzt treffe, die spannend sind und ich als verbreitungsnötig erachte. Insgesamt habe ich das Gefühl, noch in den Kinderschuhen zu stecken mit social media. Aber das macht ja nichts. Schön ist doch, dass ich schon ein ganzes Stück weiter bin als vor drei Monaten. Mich haben in der Zeit übrigens auch zwei Frauen im Netz inspiriert, bei denen ich das Gefühl hatte: Die wissen, was sie tun und ich kann mir über das Netz ein ziemlich realistisches Bild von ihrer Arbeit, ihrer Persönlichkeit und ihren Interessen machen: Michelle Ward und Gwen Bell.

Im weiteren Verlauf des Kapitels wird der Frage nachgegangen, welche Eigenschaften die modernen Gründer mitbringen sollten und die These aufgestellt, dass es noch nie so einfach war wie jetzt, ein eigenes weltweit agierendes Unternehmen auf die Beine zu stellen, weil man über das Internet nie dagewesene Möglichkeiten hat. Das Thema finde ich total spannend und auch hoch relevant für mich, aber noch nicht so aktuell, dass ich es an dieser Stelle vertiefen will.

Dafür hatte es der nächste Abschnitt umso mehr in sich: Coworking-Spaces – Ein Begriff, den ich das erste Mal bei meinem Bruder Johannes mitbekommen habe. Nach einigem Recherchieren gefiel mir die Idee immer besser. Albers definiert Coworking ganz allgemein als „Orte (…), an denen sich wildfremde Menschen treffen, um gemeinsam zu arbeiten“. Wer mehr wissen will, kann sich hier weiter informieren. Zunächst dachte ich, dass solche Ort doch gerade für Mütter mit sehr kleinen Kindern und Babys hervorragend geeignet sein könnten, weil sie nicht alleine zu Hause sind, auf der anderen Seite die Atmosphäre aber auch so ungezwungen ist, dass keiner schief guckt, wenn neben dem Schreibtisch eine Grabbeldecke liegt oder in der Toilette ein Wickeltisch steht. Nach ein bisschen Recherche stellte ich aber fest, dass Kinder in vielen Coworking Spaces noch genauso fremd sind wie in vielen anderen Büros. Bin gespannt, wie sich das weiter entwickeln wird…

Für mich war in der Zwischenzeit aber klar geworden, dass ich meine Magisterarbeit nicht alleine zu Hause an meinem Schreibtisch schreiben will (auch wenn der Kurze jetzt in den Kindergarten kommt und die Betreuung nicht mehr das Problem ist). Ich habe einfach keine Lust soviel Zeit am Tag alleine zu Hause zu verbringen und mit keinem zu reden. Ich brauche zumindest ab und zu ein paar Menschen um mich herum. Erfreulicherweise haben sich ein paar sehr enge Freunde (domiundbini, Oli und Sophia sowie der Abi) Anfang des Jahres in einem Hinterhaus in der Hallgarterstraße eingemietet, zu dem neben den Mietswohnungen auch ein paar Gemeinschaftsräume gehören. Also werden wir in Kürze einfach mal den Versuch starten. Im Moment ist noch völlig unklar wer wie wann die Räume wofür nutzen wird und mir ist selber noch sehr unklar, ob ich am Ende nicht doch die meiste Zeit alleine wuseln werde. Aber weil die Anfangskosten so extrem klein sind und so vieles von der Infrastruktur schon vorhanden ist (selbst kostenlose Schreibtische, die bei einer Amtsauflösung ergattert werden konnten, stehen schon bereit) liegt es nahe, einfach mal den Test zu machen. Ich bin riesig gespannt und freue mich schon und bin einfach auch ein bisschen nervös. Am kommenden Montag ist es soweit: Mein Sohn kommt in den Kindergarten und ich werde einen Schreibtisch schön weiß streichen, vielleicht noch das Fenster dazu und eine Blume kaufen und dann kann das Abenteuer beginnen… Insofern hat dieses Meconomy-Kapitel einen großen Anteil an meiner ganz persönlichen Entwicklung der letzten Monate gehabt und ich bin riesig gespannt, wie alles in einem Jahr aussehen wird…

Frauen und Meconomy: Was kann ich können?

„Fast alles“ könnte die Antwort nach der Lektüre dieses Kapitels lauten. Albers beschreibt, wie sich Bildung verändert: Sie wird günstiger und durch das Internet für mehr Menschen (egal an welchem Ort der Welt) zugänglich. Aber sie verfällt auch schneller und reguläre Abschlüsse werden immer weniger wert sein. Unter anderem setzt sich das Kapitel mit der Frage auseinander, wie Schulen und Universitäten auf diese Entwicklungen reagieren können.

Mich persönlich hat die Frage beschäftigt: Was bedeutet das für mich als Mutter? Bisher habe ich mir kaum Gedanken über das Thema gemacht. Ich nehme zwar mit einem amüsanten Lächeln wahr, dass mein zweijähriger sich an den Laptop setzt und unseren Freunden eine sms schreiben will, ansonsten hat sich die Medienerziehung bisher darauf beschränkt, den Fernsehkonsum (bzw. DVD- und you tube Videos) zu minimieren und mich mit anderen Müttern über die verantwortungslosen Eltern aufzuregen, die ihren achtjährigen Kindern schon die Fernseher ins Zimmer stellen.
Ok, das mit dem Fernseher brauche ich nicht mehr zu diskutieren, weil wir eh keinen haben.
Aber was ist mit Computern? Selbst um eine mögliche Spielsucht mache ich mir bei dem kurzen noch keine Sorgen, die Gene dafür sind väterlicher- und mütterlicherseits nach meiner Beobachtung nicht vorhanden…

Folgendes Zitat hat mich aber sehr nachdenklich gemacht (es stammt aus einem Brief, den ein Lehrer an seine Kinder geschrieben hat): „Statt eines Stücks Papier, auf dem steht, dass Ihr Experten seid, werdet ihr eine Ansammlung von Produkten, Erfahrungen, Reflexionen und Konversationen vorweisen können, die Euer Expertentum belegen, die transparent machen, was Ihr wisst. Dies wird aus Eurem Portfolio bestehen und einem Netzwerk anderer Lernender, an das Ihr Euch im Lauf der Zeit immer wieder wendet, das sich gemeinsam mit Euch entwickelt und das Eure Erkenntnisse widerspiegelt.“
Nachdem ich mich nun schon ein bißchen mit den Trends im Arbeitsleben und zunehmenden Digitalisierung auseinandergesetzt habe, kann ich mir vorstellen, was das für mich heisst. Wenn es aber darum geht, diese neue Welt meinem Sohn angemessen nahe zu bringen, dann kommen zahlreiche Fragen auf, z.B.:

  • Was soll mein Sohn tatsächlich lernen? Wozu soll ich ihn ermutigen?
  • Wie gehe ich mit dem Wissen um, dass die Schulen und Universitäten nicht die in Zukunft entscheidenden Fähigkeiten vermitteln, ich aber verpflichtet bin, meinen Sohn in genau diese Institutionen zu stecken?
  • Reicht es aus, selbst am Ball zu bleiben, was die technologische Entwicklung und digitalen Möglichkeiten angeht und ihm lebenslanges lernen „einfach“ vorzuleben?
  • Könnte bitte irgendwer ein Ratgeberbuch für uns Eltern schreiben??? Ach so, heute geht man ja ins Netz und tauscht sich mit anderen verunsicherten Eltern aus… Ich bin auch gerade am lernen…

BenicoMac

Und wo wir gerade beim lernen sind: Produktivität ist das andere große Thema des Kapitels. Da bin ich auch im Moment am nachlesen und hoffentlich demnächst entscheiden, wie ich die zahlreichen unterschiedlichen Bereiche in meinem Kopf und Leben schön säuberlich sortiert, durchlebt und teilweise einfach nur abgearbeitet bekomme…

Schön, dass ich nicht schon jetzt alles können muss (auch wenn ich es theoretisch können könnte)!!!

Frauen und Meconomy: Was macht mich glücklich?

Eine kurze Zusammenfassung zum zweiten Kapitel:
„Wir können unser Glück selbst in die Hand nehmen“- Das ist die Kernbotschaft der heutigen Glücksforscher die in dem zweiten Kapitel von Meconomy zusammengefasst werden. Dabei geht Albers auf vier Bereiche ein, die entscheidend zu unserem Glückserleben beitragen können:
– sich immer wieder mutig Neuem öffnen und dabei
– die eigene Komfortzone verlassen.
– Selbständigkeit in der Arbeit und
– dafür sorgen, den Flow-Zustand zu erreichen.
Danach geht er der Frage nach, ob wir uns auf die Suche nach unser innersten Natur begeben sollten, um an dieser dann unser Leben auszurichten, oder ob es nicht vielmehr so ist, dass wir uns ständig weiterentwickeln und selbst entscheiden können, wer wir sind.
Das hier fand ich bemerkenswert: „Jeder könne selbst bestimmen, ob er an seinem Ich beständig aktiv weiterarbeite, gar einen radikale Umbau wage oder es mit den Jahren ein bisschen verkommen lasse.“ (frei nach Werner Siefer und Christian Weber)

Die verschiedenen Anstöße um sein Glück in die Hand zu nehmen gelten auf den ersten Blick in gleicher Art für Männer wie für Frauen und wenn es darum geht, sich selbst „zu erkennen“ bzw. „zu gestalten und weiterzuentwickeln“ dann müssen sich sowohl Männer als auch Frauen mit sich selbst beschäftigen.
Eng mit der Sehnsucht nach Glück ist für viele aber auch der Wunsch nach beuflichem Erfolg verbunden. Das spannende hierbei: Erfolg ist bei Männern und Frauen anscheinend unterschiedlich definiert. Die Cranfield University hat einige Studien zu diesen Themen veröffentlicht und kommt zu folgendem Ergebnis: Männer sehen Erfolg v.a. in Kategorien von Status und materieller Anerkennung. Frauen hingegen ist „Expertenschaft“, Aufgabenerfüllung und Erkenntnisgewinn wichtiger. Gertrud Höhler interpretiert die Ergebnisse so: „Frauenkarrieren haben höhere Anteile an quasi-privaten Lebenszielen. Die werden von Frauen auch dann verfolgt, wenn sie sich damit von den Erfolgskriterien der männlichen Karriereförderer abkoppeln. (…) Erfolg, so sagen die Forscher in ihrem Resümee, ist für Frauen mehr durch persönliche Wertvorstellungen definiert.“
Die Frauen, die sich von den äußeren Zwängen einer klassischen Festanstellung befreien und entweder flexible Arbeitsmodelle einfordern oder sich trauen, selbständig zu machen, kommen ihrer eigentlichen Vorstellung von Erfolg (beruflich und im restlichen Leben) vielleicht näher als die klassische Karrierefrau, die bereit ist, einen großen Teil ihres Privatlebens zu opfern um irgendwann die Spitze der Hierarchie zu erreichen. Könnte also die Meconomy die glücklicheren Frauen hervorbringen?

Frauen und Meconomy: Was ist heute anders?

Das Buch war schneller da, als angekündigt… Hier eine Minizusammenfassung vom ersten Kapitel und drei Thesen von meiner Seite:

Albers beschreibt, wie durch die Wirtschaftskrise sich immer mehr Menschen Gedanken über ihre Arbeit machen, v.a. weil durch die Krise deutlich wird, dass auch scheinbar sichere Jobs über Nacht wegfallen können. Diese scheinbar sicheren Jobs haben den Harken, dass die Tätigkeiten häufig dem Angestellten nur mäßigen Spaß machen, er aber einen sehr großen Anteil seiner Zeit mit ihnen verbringen muss, damit am Ende des Monats das Geld auf dem Konto ist. Für Manchen bedeute die Krise deshalb, sich noch fester an die Festanstellung zu klammern, so lange sie noch da ist. Andere sehen die Chance, aus einem System auszusteigen, das sowieso nicht funktioniert und sie nur einschränkt. Für diese gilt: Willkommen in der Meconomy: Sie haben die Möglichkeit, ihren Leidenschaften nachzugehen und sich ihre eigene passende Arbeitswelt zu erschaffen und völlig neue Berufsbilder zu erfinden.

These 1: Frauen hatten schon vor der Zeit der Meconomy eine andere Einstellung zum Thema Festanstellung: Häufig haben sie schon ihre Ausbildung unter anderem nach dem Kriterium „Familienverträglichkeit“ ausgewählt. Da ist dann die Frage: Kann ich in dem Job auch Teilzeit arbeiten? Werden viele Überstunden erwartet? Das Gewicht dieses Kriteriums wird stark von dem Vorbild der Eltern abhängen und inwiefern die Mutter Vereinbarkeit von Familie und Beruf vorgelebt hat. Generell rechneten zumindest die Frauen, die aktiv den Kinderwunsch in die Lebensplanung miteinbezogen aber nicht damit, ein ganzes Leben lang durchgehend in Festanstellungen arbeiten zu können, zumindest nicht in Vollzeit, selbst wenn sie das wollten. Die mangelnden Betreuungsplätze in Deutschland haben dieses „mitkalkulieren“ von Unterbrechungen für sich schon notwendig gemacht. Vielleicht bedeutet dieser Zustand, dass sie auf der beruflichen Schiene sowieso breiter denken und sich selbst positionieren, ganz einfach weil eine erhöhte Flexibilität schon länger gefordert war.

These 2: Die Meconomy hat die Möglichkeit, etwas zusammenzuführen, was viel zu lange getrennt gewesen ist: Mit der Industrialisierung wurde sowohl Arbeit und Privates als auch Mann und Frau getrennt. Die Auswirkungen sehen wir heute noch deutlich: Die Arbeits- und Geschäftswelt ist immer noch stark männlich geprägt (mind. 96% der obersten Führungsposten in Deutschland sind von Männern „besetzt“). Der Mann der für die Erziehung der Kinder zu Hause bleibt ist die große Ausnahme. Das bringt große Nachteile in beiden Welten mit sich: Es wurde immer wieder gezeigt, dass gemischte Teams für die Unternehmen bessere Ergebnisse erzielen als reine Männerteams. Im privaten Bereich glänzen die Männer leider immer noch oft durch beruflich bedingte Abwesenheit, obwohl die Forschung klar zeigt, dass ein anwesender, aktiv involvierter Vater nur schwer zu ersetzen ist und entscheidend zur gesunden Entwicklung sowohl der Jungs als auch der Mädels beiträgt. Durch die technischen Entwicklungen und die damit verbundene örtliche und zeitliche Flexibilität, ist es möglich, sowohl die Arbeit als auch den privaten Lebensraum völlig neu zu gestalten. Mann und Frau können BEIDE arbeiten und BEIDE die Kinder erziehen. Das wird bei allen Beteiligten sicherlich ein gewisses Maß an Organisation und Absprache, sowie Lernbereitschaft erfordern. Aber die Zunahme an Zufriedenheit und Ausgeglichenheit könnte gewaltig sein (das könnte auch gerade bei geschiedenen Elternpaaren gut oder zumindest besser funktionieren und würde Alleinerziehende entlasten).

These 3: Die eigentlichen Gewinner der Meconomy könnten die Kinder sein: Sie haben mehr von Papa und eine nicht immer vorhandene Mama. Sie lernen schon früh, dass sie fester Teil eines größeren Systems sind und das ganze nur funktioniert, wenn alle ihren Teil beitragen. Weiterhin müssen sie weniger in Betreuungseinrichtungen abgegeben werden und haben mehr Zeit zur freien Gestaltung.

Was denkt ihr dazu? Kommentare sind ausdrücklich erwünscht…

Meconomy und die Frauen – ein paar weitere Gedanken

Nach dem ersten Staunen vor zwei Tagen habe ich mir heute noch einmal einige Gedanken zu dem Thema gemacht:

Die Interviews auf der meconomy Page wurden mit unterschiedlichsten Leuten gemacht, sie sich alle auf die eine oder andere Weise mit Trends in der Arbeitswelt beschäftigen und alle unterschiedliche Perspektiven einnehmen. Ich denke immer noch, dass das Thema für Frauen total spannend ist, kann mir aber tatsächlich vorstellen, dass es dazu keine weibliche Expertin gibt. Keine Ahnung woran das liegt… Grundsätzlich würde ich aber mal davon ausgehen, dass Markus Albers die Frauen NICHT absichtlich ausgeklammert hat.

Auch wenn es anscheinend keine Expertin für das Thema gibt, so scheint es mir doch immer mehr Frauen zu geben, die den Mut haben, sich schon relativ jung selbständig zu machen (nicht erst mit vierzig, wenn das Netzwerk eng genug ist und die Männer in den Unternehmen sie einfach nicht mehr höher klettern lassen) und mit Hilfe des Internets ihre Produkte und Dienstleistungen an den Mann und die Frau zu bringen. So hat mich die hohe Präsenz an weiblichen Mietern dieses Co Working Spaces in Berlin sehr gefreut. Gleichzeitig war ich über die zahllosen Design- und Interriorblogs erstaunt, mit denen zahlreiche Mädels rund um die Welt ihren Lebensunterhalt bestreiten. Und nicht zuletzt die „do it yourself- Bewegung“, die in diesem Buch beschrieben wird (unten auf der Seite ist ein nettes kurzes Video zum reinschnuppern). Es gibt derzeit immerhin 50.000 Hersteller bei dawanda, die wohl zum allergrößten Teil von Frauen betrieben werden (die sind da anscheinend mit Zahlen ein bißchen knausrig…). Im Bereich Social Network haben wir ebenfalls bei einigen Portalen die Nase vorn, was die reine Userstatistik angeht. Gleichzeitig scheint es aber auch eine gewisse Zurückhaltung im Umgang mit dem web 2.0 bei uns Mädels zu geben, wenn es um handfesten Ideen- und Gedankenaustausch geht. Dieser zitty-Artikel beschreibt, dass wir Frauen uns häufig bei politischen Themen zurückhalten und wir uns auf unseren Blogs  v.a. mit unserem Privatleben beschäftigen. Das ist an sich natürlich überhaupt kein Problem (als mehr würde ich das hier auch noch nicht bezeichnen), aber die Frage ist, ob wir die Möglichkeiten (auch zur konkreten Einflussnahme auf unsere Gesellschaften), die wir mit dem web 2.0 haben, nutzen. Ich vermute, dass es für uns noch einiges an Terrain  zu entdecken gilt. Wahrscheinlich steht uns allerdings eine große Mauer im Weg: Die Technik (zumindest war das bisher bei mir so). Wir sind halt nicht einfach so über jede neue Plattform und Application begeistert. Die muss ersteinmal mit Inhalt gefüllt werden und für unsere Bedürfnisse einen eindeutigen Zusatznutzen bringen. Aber ich vermute, dass wenn wir unsere Leidenschaften entdecken und diesen konsequent folgen (ich verweise hier gerne an Seth Godin), die Technik in kürzester Zeit kein Hindernis mehr darstellt, sondern uns begeistert, weil wir die Möglichkeiten mit unserer Leidenschaft zusammen bringen können.

Soweit mal meine Gedanken… Das Buch meconomy ist inzwischen bestellt (ja, ich mag es noch sehr gerne, Papier in den Händen zu halten und mit einem echten Marker drauf rumzumalen) und ich werde mich dazu bestimmt nochmal melden…

Meconomy – ich auch nochmal

weil alle dazu bloggen ich auch nochmal:

Das Buch meconomy ist seit kurzem als e-book und seit ganz kurzem auch im Papierformat erhältlich. Ich werde es mit Sicherheit in absehbarer Zeit lesen…

Der Autor hat auf der Seite auch zwanzig Interviews mit verschiedenen Experten gemacht (unter anderem auch mit Johannes). Die nach meiner Meinung erschreckende Bilanz: Keine einzige Frau ist dabei!!! Mädels, was ist denn los??? Da wird Zeug diskutiert, was eine Unzahl unserer Probleme (so als Stichwort Vereinbarkeit Familie und Beruf) lösen könnte und das geht alles an uns vorbei? Fasse mich an die eigene Nase und werde ein paar Dinge nachholen…